tipping point
25.05.2024
Theaterhaus Berlin
tipping point
Ein Tanzstück vom JugendtanzApartment
entwickelt von Soley Huber und Lili Grossmann
in Kooperation mit Vanessa Huber
Unser Stück beschreibt ein Gefühl: Das Gefühl der Überforderung angesichts der aktuellen Situation und dem Zustand, indem sich unsere Generation befindet.
tipping point bedeutet übersetzt Wendepunkt, Kipppunkt, entscheidender Moment.
Die ganze Welt scheint sich gerade an Kipppunkten zu spiegeln - in verschiedenen Lücken: Zwischen Sicherheit und Chaos, zwischen Utopie und Dystopie. Es gehen Risse durch unsere Gesellschaft: Dabei stehen wir aktuell selbst an einer persönlichen Wendung zwischen Jugend und Erwachsensein und schauen in Richtung Zukunft.
In unserem Stück thematisieren wir aber nicht die Krisen an sich, sondern das Gefühl des Drucks, der Unsicherheit sowie der Leere, die unsere politische und soziale Weltlage, in Verbindung mit unserer Zukunft, hervorrufen kann. Wir sind Menschen und wir sind zerbrechlich. Wir sehen vieles und manches ertragen wir nicht - innen wie außen.
In der Überlagerung der Schichten hinterfragen wir unsere eigene Verletzlichkeit und untersuchen Kollaboration und Anpassung, die wir brauchen, um mit dem Wandel und der Bedrohung unserer Umwelt, unseres Planeten und des Weltfriedens, zukunftsfähig leben zu können.
Dabei verorten wir im Stück das menschliche Bedürfnis nach Nähe und suchen nach dem scheinbar verlorenen Gefühl der Gemeinsamkeit, um Vertrauen in die Zukunft zurückzugewinnen.
Arbeitsweise
In den Proben arbeiten wir alle paritätisch, partizipativ und demokratisch.Begonnen haben wir mit dem Gefühl der Unsichtbarkeit: nicht alles erkennen zu können, nicht alles benennen zu können, sich isolieren und schützen zu wollen.
Es folgten Improvisationen zu Entfaltung, Festhalten von Formen, die entschwinden, emotionalen Kipppunkten, dem auslösenden Gefühl der Überforderung, Vertrauen und Nähe. Sehr wichtig waren im Probenprozess gemeinsame Feedbackgespräche, über die wir neue Gestaltungsideen gefunden haben. Diese spiegeln sich für uns auch in den speziell für das Stück entstandenen Soundcollagen sowie im Bühnenbild wider.
Konzept, Choreografie, Tanz, Lili Grossmann, Soley Huber | Konzept, Choreografie, Video Vanessa Huber | Sounddesign Lorenz Huber
Eine Produktion von JugendtanzApartment und tanzApartment-Studio | mit freundlicher Unterstützung von Theaterhaus-Berlin-Mitte
Dauer: 28 Minuten
Fotos (c) Magda Myjak
JugendtanzApartment
Das JugendtanzApartment ist eine in 2020 gegründete Initiative, um tanzbegeisterten Jugendlichen eine gezielte Plattform zum Entwickeln von eigenen Tanzstücken mit choreografischer Unterstützung zu geben. Das JugendtanzApartment wird von der Choreografin Vanessa Huber angeleitet. Geprobt wird im tanzApartment-Studio im Berliner Prenzlauer Berg. In den Probenprozess bringen alle paritätisch inhaltliche, szenische und choreografische Ideen ein und entwickeln die Stücke gemeinsam. Das Sounddesign und die Musik werden von Lorenz Huber in gemeinsamer Absprache individuell komponiert und arrangiert.
Das erste Tanzstück vom JugendtanzApartment „lost in spaces“ wurde als Preisträger zum 8. Tanztreffen der Jugend der Berliner Festspiele im Jahr 2021 eingeladen.